Im Schuljahr 2023/24 fand zum ersten Mal eine Tagung der stellvertretenden Schulleitungen für alle Schularten statt. Tagungsort war Schloss Hirschberg.
Am ersten Tag der Veranstaltung war das Gesellschaftswissenschaftliche Institut München für Zukunftsfragen (GIM) unser Gast. Das Institut bietet Schulen Unterstützung in den Themenbereichen Demokratieerziehung und politische Bildung.
Institutsleiterin PD Dr. (habil) Karin Schnebel stellte am Vormittag das Angebot des GIM vor und hielt im Anschluss einen Vortrag zum Umgang mit rechtem Extremismus und der Spaltung der Gesellschaft im schulischen Kontext. Wege des konstruktiven Umgangs mit radikalen Haltungen wurden aufgezeigt.
Gemeinsam im Austausch mit Dr. Axel Töllner und Prof. Dr. Klaus Wolf stellte PD Dr. (habil) Karin Schnebel ihre Schrift „Antisemitismus – uralt und doch gefährlich“ vor.
Am Nachmittag standen den Teilnehmenden der Tagung zwei Planspiele zur Auswahl: Das Israelplanspiel und das Umweltplanspiel.
1. Das Israelplanspiel: Der 7. Oktober 2023 hat dem Nahostkonflikt eine neue Dimension hinzugefügt. Das Planspiel soll die Teilnehmenden befähigen und ermutigen, sich auf politische Diskussionen einzulassen und ein Grundverständnis für die Komplexität des Konfliktes zu erhalten.
2. Das Umweltplanspiel: Gerade an katholischen Schulen spielen die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Die Bewahrung der Schöpfung ist ein übergreifendes Bildungsziel. Das Thema Umwelt wird nicht nur in Europa, sondern in der ganzen Welt immer wichtiger. Gerade im Zusammenhang mit „Fridays for Future“ wurde das Thema neu aufgelegt und hat die Politik zu einem Umdenken aufgefordert. Wie sieht dies in den verschiedenen Ländern aus und welchen Einfluss hat dies auf die jeweilige Politik? Kann hier eine europäische Einigung gefunden werden?
Dieses Planspiel macht Vorschläge, wie man das Thema im Unterricht nachhaltig verankern kann. Verdeutlicht wird somit die Komplexität von europäischen und auch internationalen Entscheidungen auf interaktive und spielerische Weise.
Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, sich im Vorfeld der Tagung für eins der Planspiele zu entscheiden.
Am Abend stellte StD i. K. Christian Gröninger, stellvertretender Schulleiter am Gymnasium der Regensburger Domspatzen, das eigens für diese Schule entwickelte Konzept zur Demokratie- und Wertebildung vor, das alle Jahrgangsstufen mit einschließt.
Der zweite Tag begann mit dem Thema Coaching für Führungskräfte an einer Schule. Coaching bedeutet Fortbildung im besten Sinne, da es direkt an der aktuellen Situation der individuellen Person in ihrer beruflichen Rolle anknüpft, Probehandeln im geschützten Raum zulässt und Entwicklungen begleitet.
Coaching bietet zudem die Gelegenheit, Erfahrungen und Fragestellungen aus der beruflichen Arbeit in der konkreten und aktuellen Situation mit einem Coach zu präzisieren und mögliche Lösungen selbst zu entwickeln. So können auch mögliche Konsequenzen des eigenen Handelns reflektiert und im Vorfeld bewertet werden. Coaching kann somit berufsbezogene Veränderungsbegleitung zur Professionalisierung und Nutzung der eigenen Ressourcen sein.
Frau Andrea Klement, schon viele Jahre als Coachin am KSW tätig ( https://www.schulwerk-bayern.de/fortbildungen/supervision-und-coaching/andrea-klement ), stellte das Konzept des Coachings vor. Es wurden Fragen beantwortet und im Anschluss an eine Probesitzung Nutzen und Effekte reflektiert.
Den Abschluss der gemeinsamen Tagung bildeten eine Lesung der Schriftststellerin Lena Gorelik ( https://www.lenagorelik.de/ )und ein gemeinsames Mittagessen.
Die “Stellvertreter neu im Amt” trafen sich am Nachmittag und am folgenden Tag, um spezifische Themen der neuen Aufgabe mit Frau Andrea Klement zu bearbeiten.